Als begeisterte Natur-Geherin möchtest Du Dich tiefer mit der Natur verbinden. Du willst noch achtsamer auf Deinen Pfaden unterwegs sein und Dir die positiven Effekte noch stärker bewusst machen. Möglicherweise willst Du auch Deine Selbstreflexion vertiefen und mehr über Dich und wie Du tickst herausfinden. Oder Du bist schon dabei, genau all diese zu tun und möchtest Deine Erkenntnisse festhalten, um sie später erneut zu reflektieren.
Bei allen diesen Vorhaben ist Dein Natur-Journal Dein treuer Begleiter.
Der Aufwand, es anzulegen, ist gering. Der Nutzen, den Du daraus ziehst, ist groß.
In diesem Artikel erläutere ich Dir, was ein Natur-Journal ist und gehe auf den Unterschied zu einem Tagebuch ein. Du erfährst, warum es sich lohnt, eines zu führen und was es Dir bringt, wenn Du regelmäßig auf Deinen Natur-Spaziergängen Deine Gedanken, Gefühle, Erlebnisse oder Erkenntnisse notierst. Und ich gebe Dir ein paar Tipps, was Du benötigst, um Dein Natur-Journal anzulegen und was es zu beachten gibt, wenn Du Deine Notizen einträgst.
Dein Natur-Journal — kleiner Aufwand, großer Nutzen
Ein Natur-Journal anzulegen ist schnell gemacht (siehe meine Tipps weiter unten in diesem Artikel).
Der große Nutzen entfaltet sich allerdings erst, wenn Du regelmäßig etwas notierst, es immer wieder zur Hand nimmst und reflektierst, was Du erkannt und was sich verändert hat. Ein Natur-Journal ist also keine Einmal-Aktion und auch kein Selbstläufer.
Ein paar Motivations-Happen — so wirkt sich ein Natur-Journal positiv aus:
- Ein Natur-Journal erleichtert es Dir, Dich mit der Natur zu verbinden. Indem Du aufschreibst, beschreibst und festhältst, was Du erlebst und beobachtest, gelingt es Dir besser, Dich auf die umgebende Natur einzustellen. Du lernst ihre Schönheit, Vielfalt oder ihre bestechende Einfachheit zu schätzen.
- Schreibst Du regelmäßig in Deinem Natur-Journal, schulst Du Deine Beobachtungsgabe für die Natur und was sie Dir zu bieten hat, genauso wie für Deine Gedanken und Gefühle. Aufzuschreiben, was Du beobachtest, verlangt von Dir, wachsam, aufmerksam und geduldig zu sein, um kleine Details wahrzunehmen.
- Dich darin zu schulen, aufmerksamer für die kleinen und feinen Dinge zu sein, verhilft Dir, Dich auf den gegenwärtigen Moment zu fokussieren, im Hier und Jetzt zu sein, achtsam zu sein. Eine Fähigkeit, die sich positiv auf Dein Leben im hektischen Alltag auswirkt.
- Notizen festzuhalten, vielleicht kleine Skizzen anzufertigen oder Gedichte zu verfassen, entschleunigt und entspannt. Was Dir wiederum hilft, Stress abzubauen und Belastendes von Dir abfließen zu lassen. Es ist eine Wohltat für Deine Psychohygiene.
- Du entdeckst, lernst und verstehst viel mehr von und in der Natur und wie sie auf Dich wirkt, als Du es Dir ohne Natur-Journal jemals hättest vorstellen können. Indem Du aufmerksam Deine Pfade gehst, kleine oder größere Beobachtungen festhältst, entdeckst Du automatisch Dinge, die Dir vorher nicht aufgefallen sind oder bewusst waren.
- Deine Notizen erlauben es Dir, Deine Erfahrungen besser mit anderen zu teilen, wenn Du das denn möchtest. Dein Natur-Journal und alles, was es enthält, gehört nur Dir. Es ist Deine persönliche Schatzkammer der schönen und wertvollen Augenblicke, Erlebnisse und Erkenntnisse.
- Zu guter Letzt steigert Dein Natur-Journal auch Deine Kreativität. Denn egal, ob Du „nur“ schreibst, zusätzlich zeichnest oder hin und wieder lyrische Ferse verfasst, es bietet Dir eine wunderbare Möglichkeit, Dich auf Deine persönliche Art und Weise auszudrücken. In welcher Form Du das tust, ist egal, Hauptsache Du hast Freude daran.
Was ist ein Natur-Journal?
So, nachdem Du jetzt hoffentlich motiviert bist, ein Natur-Journal zu Deinem Begleiter zu ernennen, hier noch kurz erläutert, was es überhaupt ist und was nicht.
Ein Natur-Journal ist kein Tagebuch. Es geht nicht darum, im Stile eines Berichtes jeden Tag „lediglich“ festzuhalten, was Du erlebst, gesagt, getan, gedacht hast.
Ein Natur-Journal ist ein Handwerkszeug zur Selbstreflexion. Du notierst, was Du erlebt, gedacht und gefühlt hast und der Nutzen entsteht dadurch, dass Du dies anschließend reflektierst.
Lies weiter, um zu verstehen, was ich damit meine.
Was Du für ein Natur-Journal benötigst und wie Du es führst.
Ein Natur-Journal ist etwas zum Anfassen – mit Stift und Papier
Kaufe Dir ein Notizbuch, das Dir richtig gut gefällt, sich gut in Deinen Händen anfühlt und in das Du mit Freude hineinschreiben möchtest. Ob mit oder ohne Linien, kariert oder blanko, spielt keine Rolle. Es muss Dir gefallen und Deinem Schreibstil entsprechen. Du musst es anfassen und benutzen WOLLEN.
Das Gleiche gilt für den oder die Stifte, mit denen Du schreibst oder zeichnest. Sie müssen sich für Dich richtig gut anfühlen und gut in Deiner Hand liegen, sodass es Dich nicht anstrengt, damit zu schreiben.
Ein Tipp: Um draußen zu schreiben, eignen sich am besten Bleistift und Buntstifte, da sie wetterfest sind. Sollte es mal nieseln, verwischt das Geschrieben nicht wie Tinte. Außerdem können sie nicht plötzlich leer laufen, wie beispielsweise Kugelschreiber.
Ein Natur-Journal solltest Du immer handschriftlich führen.
(Demnächst schreibe ich einen Artikel, in dem ich Dir erläutere, was dahintersteckt). Für diesen Artikel nur so viel: Die Verbindung zwischen Gehirn und Geschriebenem läuft über die Hand und Gedanken verfestigen sich auf diese Weise. Mechanisch zu tippen hat nicht den gleichen Effekt; schon gar nicht auf einem Smartphone oder Tablet, das funktioniert überhaupt nicht.
Wie Du das, was Du festhalten willst, einträgst, bleibt Dir und Deiner Kreativität überlassen. Du bist frei darin, wie Du Dein Natur-Journal gestaltest. Ob Du hinten anfängst, mittendrin oder chronologisch von vorn, bleibt Dir überlassen. Was Du wie und wo einträgst, hängt von Deinem Geschmack und davon ab, wie es Dir am leichtesten fällt, bestimmte Notizen wiederzufinden. Denn wie schon erwähnt: Es geht darum, später nochmals zu reflektieren, was Du aufgeschrieben hast.
Starte mit Deinen Eintragungen und probiere aus, wie es sich für Dich am besten anfühlt. Du wirst Deine eigene Methode herausfinden.
Der Nutzen eines Natur-Journals entfaltet sich, indem Du regelmäßig und intensiv damit arbeitest.
Ein Natur-Journal willst Du als Reflexions-Werkzeug nutzen, mit dessen Hilfe Du Dich besser kennenlernst. Du willst es weder für eine statistische Zählung nutzen, wie viele Rehe, Hasen oder Vögel Du gesehen hast, noch willst Du Wetteraufzeichnung protokollieren, in dem Du festhältst, ob heute die Sonne geschienen oder ob es geregnet hat.
Was Du dagegen willst, ist Dir zu notieren, welche Gedanken Dir kamen, als Du Rehen, Hasen oder Vögeln begegnet bist. Welche Ideen, Erkenntnisse oder auch neue Lösungen kamen Dir in den Sinn? Wie hast Du Dich in der Sonne oder im Regen gefühlt? Was hat das Wetter in Dir ausgelöst? Wie hast Du darauf reagiert? Sind vielleicht neue oder lang vergessene Gefühle in Dir aufgetaucht?
Von all diesen Aufzeichnungen profitierst Du am meisten, wenn Du sie intensiv durchlebst und nicht nur oberflächlich an ihnen entlang schrammst.
Je intensiver Du Deine Gedanken und Gefühle nachempfindest, während Du sie notierst, umso nützlicher ist Dir Dein Natur-Journal. Entscheidend ist die Intensität, die Tiefe und die Qualität Deiner Notizen. Auf die Länge kommt es dagegen nicht an — weder zeitlich noch in Worten. Manchmal reicht ein kurzer Anblick, den Du in einem Satz, drei Wörtern oder einer einzelnen Skizze festhältst, um Dir zu essenziellen neuen Erkenntnissen zu verhelfen.
Behalte als Leitsatz im Gedächtnis: Fühle, was Du notierst.
Am besten ziehst Du gleich los, kaufst Dir ein schönes Notizbuch und falls Du keine passenden zur Hand hast, auch schöne Stifte.