Interview mit FRAU BÖRD – geführt von mir selbst

Hallo, mein Name ist Dagmar Vogel.
In meinem Business „Freiraum-Pfade“ schreibe ich als FRAU BÖRD. (Nachname: Vogel – englisch: bird – gesprochen: börd)

Da Dich dieser Artikel interessiert, kennen wir uns vermutlich noch nicht besonders gut.

Damit sich das ändert, habe ich ein Interview mit mir selbst geführt. Da ich gleichzeitig Dagmar und FRAU BÖRD bin, ging das problemlos. 😉

Wie würdest Du Dich selbst mit ein paar Worten beschreiben?

Undogmatische Biotarierin, hobby-mäßige Recycling-Profi, nicht-missionierende Nicht-Fliegerin und begeisterte durch-den-Schnee-Stapferin – am liebsten in Skandinavien.

Das trifft es wohl sehr gut, wobei ich mir als sogenannte Scannerin (siehe die Bücher von Barbara Sher, die diesen Begriff geprägt hat) mit ein paar Worten immer schwertue. Meine Persönlichkeit ist – genau wie mein Lebenslauf – doch eher facettenreich. Wenn ich daher noch ein paar Adjektive anfügen darf, kämen noch introvertiert, hochsensibel, emphatisch, selbstbestimmt und authentisch hinzu. Und natürlich: naturverbunden.

Wie kam es dazu, dass Du Freiraum-Pfade gegründet hast?

Auf den „Umwegen“ hin zu dieser Art der Selbstständigkeit habe ich so einiges ausprobiert. Fast alles hatte damit zu tun, im unmittelbaren 1:1-Kontakt mit anderen Menschen zu sein, sie zu coachen, zu beraten, ihnen eine Mentorin zu sein. Diese Art von Arbeit zu wählen, war unmittelbar mit meiner Geschichte verknüpft, dem, wie ich aufgewachsen, erzogen und geprägt wurde.

Je mehr ich mich allerdings selbst kennenlernte und umso größer mein innerer Freiraum wurde, mir das zu erlauben was ich wirklich tun will, desto deutlicher spürte ich, dass ich das nicht mehr machen möchte. Irgendwann konnte und wollte ich meine innere Stimme nicht mehr ignorieren, die mir sagte: „Das ist nicht das, was ich machen möchte und worin ich richtig gut bin! Ich will eine andere Art von Arbeit machen!

Jetzt, für Freiraum-Pfade, ist es Deine Hauptaufgabe zu schreiben. Hast Du schon immer vorgehabt Dein Geld mit dem Schreiben zu verdienen?

Schon in meiner Kindheit träumte ich davon, Schriftstellerin zu werden!“ So oder so ähnlich fangen die meisten Schreib-Biografien an. Auf mich trifft dieser Satz überhaupt nicht zu.

Nichts lag mir ferner, als der Gedanke, beruflich hauptsächlich zu schreiben.

Zu Schulzeiten wechselte ich mit schöner Regelmäßigkeit im Deutschunterricht zwischen den Noten 3-minus und 4. Vor jedem Diktat stand mir der Angstschweiß auf der Stirn und Aufsätze schreiben zu müssen gehörte zu dem Fürchterlichsten, was ich mir vorstellen konnte.

Nachdem ich mein Abitur in der Tasche hatte, war ich felsenfesten davon überzeugt, nicht einen geraden Satz schreiben zu können. Wie gut, dass ich mich in meinem anschließenden naturwissenschaftlichen Studium ausschließlich mit Zahlen, Daten und Fakten beschäftigte. Auf den Schreibstil meiner Diplom-Arbeit kam es zum Glück nicht an.

Als ich mich dann selbstständig machte, musste ich mich wieder an das Schreiben heranwagen, und zwar in Form von Blogartikeln. Über die Jahre hinweg stellte ich immer mehr fest, dass es mir großen Spaß bereitete, das, was mich interessiert und was ich spannend finde, für andere in Texte zu verpacken. Nach und nach glaubte ich dann irgendwann auch den Rückmeldungen, dass meine Texte gern gelesen werden. 🙂

Mit Deiner jetzigen Arbeit bist Du endlich wieder zur Natur zurück gekehrt, auch zu Deiner. Was waren Deine ersten Berührungspunkte mit der Natur und wie hat sich das auf Dein Leben ausgewirkt?

Unermüdlich draußen rumtoben, stundenlang die Kätzchen meiner Tante beobachten oder wie gebannt vor dem Aquarium meiner Freunde sitzen – so habe ich den größten Teil meiner Kindheit und Jugend verbracht.

Daher war es nicht nur meiner Abneigung gegen den Deutschunterricht geschuldet, sondern auch folgerichtig, dass ich Mineralogie studierte. Leider gibt es diesen wunderschönen Studiengang heute nicht mehr, er fiel den vielen Studienreformen zum Opfer und ist heute nur noch ein Teilbereich der Geowissenschaften.

Ich hatte das Glück, auf Exkursionen entlegene Orte in Europa erkunden zu können.

Auf Island übernachtete ich freiwillig unter freiem Sternenhimmel. Auf Korsika verbrachte ich gezwungenermaßen zusammen mit zwei meiner Kommilitonen eine kalte Nacht auf felsigem Untergrund, weil wir uns verlaufen hatten. Die italienischen Alpen erforschte ich zu Fuß hoch und runter und durch die kasachische Steppe schleppte ich die Gesteine für meine Diplomarbeit

Daher kenne ich Natur und Erde aus wissenschaftlicher Perspektive. Weiß aber auch, dass das den Blick verengt. Da ich stets danach suchte, etwas Sinnvolles zu arbeiten und dabei ganz ICH und innerlich frei zu sein, hat mich mein Weg schließlich wieder dahin zurückgeführt, die Natur in einem beseelteren Kontext zu sehen.

Du hast in Deinem Leben schon viele Dinge einschneidend verändert. Wie hast Du das bewerkstelligt?

Das liegt wohl an meiner Grundeinstellung dem Leben gegenüber. Es gibt ein Zitat von Viktor E. Frankl, dem Begründer der Logotherapie, an das ich fest glaube.

Menschliches Verhalten wird nicht von Bedingungen diktiert, die der Mensch antrifft, sondern von Entscheidungen, die er selber trifft.“

Ich nehme es nicht hin, dass „die Dinge so sind wie sie sind“.

Bin ich mit etwas unzufrieden oder merke, dass etwas nicht stimmt, dann beginne ich zu verändern. Und zwar nicht einfach so, sondern trotz allem. Mein Leben hat mich gelehrt: Einfach geht es in den seltensten Fällen. „Gehen“ tut es trotzdem, selbst wenn es schwierig ist.

Mit dieser Einstellung ist es mir gelungen, mein Leben so zu gestalten und vor allem so zu arbeiten, wie es mir entspricht. Nicht von jetzt auf gleich, sondern immer mehr und immer intensiver. Ich habe erfahren, dass es sich vielfach lohnt, den eigenen Weg zu suchen und zu gehen, erst recht wenn es anstrengend ist.

Im Stile meines Vorbildes möchte ich anderen helfen, ihre Welt so zu gestalten, wie sie IHNEN gefällt! 😉

Zum Schluss noch ein paar Daten und Fakten. Was waren Deine wichtigsten Aus- und Weiterbildungen?

Mein Leben könnte ich wie folgt überschreiben: Wer suchet, der findet! Es war und ist geprägt von der Suche nach meiner sinnvollen Aufgabe.
Deshalb habe ich eine 2-jährige Ausbildung in Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor E. Frankl gemacht. (Logotherapie ist eine Sinn- und Potentialorientierte Psychologie, entwickelt vom Wiener Psychiater und Neurologen Viktor E. Frankl; nicht zu verwechseln mit der Logopädie.)

Aus den gleichen Gründen bilde ich mich seit Jahren kontinuierlich weiter: Psychologische Beratung, Achtsamkeits-Coaching, Akzeptanz- und Commitment-Therapie, Mental- und Emotionstraining, Natur-Coaching und -Pädagogik, Meditation, Yoga & QiGong bilden die Grundlage für meiner Arbeit.

Hier ein paar Stationen, die ich auch in einen Lebenslauf schreiben würde, müsste ich mich noch mal irgendwo bewerben.

Nach meinem Studium der Mineralogie ​arbeitete ich zuerst als Leiterin der Abteilung „Biotechnologie“ in einem Mikrotechnik-Unternehmen. Schloss daran ein Fernstudium in Psychologie, Soziologie und Pädagogik an und absolvierte die Weiterbildung ​“Wirtschaftswissenschaften für Naturwissenschaftler“. 10 Jahre lang leitete ich danach ein Projekt, indem ich mich intensiv mit den Themen berufliche Selbstständigkeit, unternehmerisches Denken und Handeln, und vor allem dem Stärken von Unternehmergeist bei Jugendlichen beschäftigte.

Meine Verbindung zur Natur konnte ich parallel im Fernstudienkurs „Umwelt-Management & -Ökonomie“ festigen und damit meinem Bedürfnis Raum geben, sie zu schützen und nicht nur „als Mittel zum Zweck“ zu sehen.

Warum hast Du Dich selbstständig gemacht?

Unabhängig zu sein, auch beruflich, war für mich schon immer eine große Sehnsucht und eine treibende Kraft für meinen beruflichen Werdegang. Die Arbeit als Projektleiterin erfüllte mich zwar mit sehr viel Freude, denn das Thema lag mir wirklich am Herzen. Leider ​waren aber, wie so oft, die Grenzen für mich zu eng gesteckt. Ein Anstellungsverhältnis passt einfach nicht zu mir!

Deshalb erprobte ich mich währenddessen bereits in einer nebenberuflichen Selbstständig – mit einer eigenen Praxis für Hunde-Physiotherapie und als Hundetrainerin, Schwerpunkt Such- und Rettungshunde. Seit 2014 bin ich nun Vollzeit-Einzelunternehmerin. 🙂

Noch eine Frage zu Deinem Pseudonym: Warum nennst Du Dich auf Freiraum-Pfade FRAU BÖRD?

Was ich in den unterschiedlichen beruflichen Themenbereichen erfahren und gelernt habe, hilft mir heute, die Vogelperspektive einzunehmen und den Blick für das Große und Ganze zu behalten

Mit dieser Vogelperspektive verbindet mich, neben meinem Nachnamen (Vogel), noch etwas anderes: Mein Hobby, die Vogelkunde.

Bestaune ich draußen in der Natur die Vögel, lausche ich begeistert ihrem Gesang und erfreue mich an ihrem hübschen Gefieder, bin ich voll und ganz im Hier-und-Jetzt. So tanke ich Energie und lade meine Akkus auf. Dann fliegen meine Gedanken, sprudeln die Ideen und fließen die Wörter.


Und ich spüre: ICH BIN GANZ ICH!


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