Du findest mich auf der Wiese, im Wald, am Meer – nicht auf facebook und co.

Wenn Du Dich bereits ein bisschen auf meiner Webseite umgeschaut hast, wirst Du vielleicht feststellen, dass Du keine sogenannten „Social-Media-Icons” findest. Hier bei Freiraum-Pfade verzichte ich bewusst auf diese Bildchen, durch die Du beim Anklicken zu einem Profil in den sozialen Medien weitergeleitet würdest.

Das hat zwei Gründe.

Zum einen sind sie sehr schwer mit meinen hohen Ansprüchen an Datenschutz zu vereinbaren. Sie so einzustellen, dass Deine Daten bei Dir bleiben und nicht an die Konzerne weitergeleitet werden, ist gar nicht so einfach.

Zum anderen:

Ich brauche keine „Social-Media-Icons”, denn ich mache kein Social-Media-Marketing (mehr).

Wie fast alle Einzelselbstständigen hatte auch ich jahrelang verschiedene Kanäle auf diversen Plattformen, um „Social-Media-Marketing“ zu betreiben und mein Business bekannt zu machen. Für Freiraum-Pfade verzichte ich darauf und nutze stattdessen andere Möglichkeiten des Marketings.

In diesem Artikel erläutere ich Dir meine Entscheidung. Wenn es Dich interessiert, lies gerne weiter. Doch zuerst ein Hinweis in eigener Sache (sozusagen ein kleiner Disclaimer) für diesen Artikel:

Was Du lesen wirst, ist meine Meinung, die sozialen Netzwerke betreffend. Sie basiert auf meinen Erfahrungen, die ich gemacht habe, meiner Meinung, weil ich mich mit Anderen diesbezüglich austausche und weil ich immer wieder interessiert entsprechende Artikel diesbezüglich lese (allem voran darüber, was Social Media mit der Psyche macht). Vielleicht könnte ich noch ergänzen: Weil ich die Menschen, die sich in diesen Netzwerken beruflich oder auch nur privat bewegen, empathisch beobachte und wahrnehme.

Du kannst meine Meinung gerne teilen, verstehen, ablehnen, blöd oder hilfreich finden.

Wie auch immer mein Artikel auf Dich wirkt, ich hoffe, Du bildest Dir Deine eigene Meinung!

Denn was ich auf keinen Fall will, ist, den Eindruck zu erwecken, ich hätte mit dem, was ich schreibe, recht. Oder wolle Dir gar vorschreiben oder Dich belehren, wie Du dieses ganze Phänomen einschätzen solltest.

Da ich davon ausgehe, dass Dich meine Arbeit interessiert (sonst würdest Du dies hier wohl kaum lesen) dient der Artikel lediglich der Absicht, meine Sichtweise darzulegen. So dass Du mich als Person und mein Business ein bisschen besser einschätzen kannst.

Damit genug der Vorrede! Nun zum eigentlichen Inhalt…

Menschen betreiben seit Menschengedenken Handel. Und mindestens genauso lang Marketing, um ihre Waren bekannt zu machen.

Marketing war sozusagen schon immer da. Es gab es in den unterschiedlichsten Ausführungen, Formen und Variationen. Häufig folgte Marketing einem bestimmten Trend und es gab schon immer besonders hippes Marketing. Daher gab es auch schon immer Phasen, in denen es angeblich nur die eine Marketingstrategie gab, die alle verfolgen müssen, um erfolgreich ihre Waren, Güter, Dienstleistungen an den Mann oder die Frau zu bekommen.

In den letzten Jahren ist gerade für Einzelselbstständige das sogenannte Social-Media-Marketing der heilbringende Weg zum Glück. So wird es jedenfalls vielfach dargestellt! Es scheint nichts anderes mehr zu geben. Alles läuft darauf hinaus, jeder muss es machen, es führt angeblich kein Weg daran vorbei.

Seit ich selbstständig bin, habe auch ich mich in diesem Social-Media-Marketing-Becken bewegt.

Dass ich es „Becken“ nenne, hat damit zu tun, dass der Gedanke an meine vergangenen Aktivitäten bei mir durchaus die Assoziation eines Haifisch-Beckens weckt.

Jahrelang habe ich es versucht, wobei die Betonung wirklich auf versucht liegt, und mich damit abgerackert. Obwohl ich sehr schnell feststellte, dass es für mich nicht funktioniert, habe ich trotz allem lange weiter gemacht. Ohne wirklich nennenswerte Erfolge.

Gefühlt habe ich mir Arme und Beine ausgerissen, um auf einen grünen Zweig zu kommen. Es hat nicht funktioniert. Jetzt könnte man natürlich sagen: „Ja, hast du halt einfach nicht richtig gemacht, hast nicht die richtige Strategie gewählt, warst da nicht präsent genug, hast dort nicht den richtigen Kniff gehabt…“ und so weiter und so fort. Ich gebe offen zu: Ja, mir hat sicherlich der ein oder andere Trick gefehlt. Schließlich bin ich keine Marketing-Expertin.

Meine Erklärung, warum ich kein Social-Media-Marketing mehr mache, ist Folgende.

Über die letzten Jahre, in denen ich aktiv war, habe ich mehr und mehr erfahren und entdeckt: Für mich als hochgradig introvertierte und ausgeprägt empathische Person ist Marketing über die angeblich so sozialen Medien der falsche Weg.

Zu viel Getöse und lautes Marktgeschrei, zu viel Nabelschau und Selbstdarstellung, zu viel Ablenkung und Verwirrung. Und das, obwohl ich versucht habe, mich rein in einem professionellen Umfeld zu bewegen.

Von den Vorteilen, die es haben soll, habe ich nur gelesen; sie wurden mir, ausgeschmückt mit den unglaublichsten Erfolgs-Storys, als Schlüssel zum Glück verkauft. Meistens von denen, die damit ihr Geld verdienen. Ich habe unzählige Stunden damit verbracht, es nachmachen zu wollen. Doch mir blieben die Vorteile verschlossen, ich konnte sie für mich nicht entdecken.

Dagegen habe ich viele Nachteile empfunden und erfahren, die Social-Media-Marketing gerade für Einzelselbstständige mit sich bringt. Und daher habe ich mich schon vor einiger Zeit entschieden, ich werde mich auf diesen Spielwiesen (wobei dies das falsche Wort ist; „auf diesen Kampfplätzen“, müsste ich eher sagen) nicht mehr tummeln.

Die Corona-Krise war für mich der Auslöser, kein Social-Media-Marketing mehr zu machen.

Es war mitten in der großen ersten Corona-Welle. Wie bei unzähligen anderen Selbstständigen auch, brach mein Business von jetzt auf gleich fast vollständig in sich zusammen.

Doch statt mich in der freigewordenen Zeit verstärkt meinem Marketing zu widmen, was vermutlich strategisch sinnvoll gewesen wäre, entschied ich mich, zurückzutreten, mein Business und mich aus einer gewissen Distanz zu betrachten und vieles zu hinterfragen. Meine bisherigen Marketing-Aktivitäten nahm ich dabei ganz besonders in den Fokus.

Dabei merkte ich, wie gut es mir tat, diese Aktivitäten nicht mehr durchzuführen. Ich fühlte mich freier, energiegeladener und fröhlicher und hatte viel mehr Zeit für mich.

Mir ging es deutlich besser, obwohl mein Business brach lag. Ich merkte zunehmend, wie gut es mir, meinem Geist, meiner Psyche und meiner Seele tat, nicht mehr mit unzähligen Botschaften bombardiert zu werden, auf völlig unbedeutende Dinge reagieren zu müssen oder von irgendwas getriggert zu werden, das meine stark ausgeprägte Empathie erspürt hatte, auch wenn es nur am Rande auftauchte.

Ich entschloss mich, zukünftig besser für mich zu sorgen und meine Kanäle abzuschalten.

Doch wie bei allen (richtigen) Bauchentscheidungen, die gegen den Mainstream gehen, hatte mein Kopf erst mal eine Menge zu meckern und quälte mich noch lange mit rationalen Argumenten, warum ich das nicht tun könnte.

Aber ich blieb hartnäckig und nach und nach verlor mein Kopf die Lust, mir die Sache madig zu machen. Und so löschte ich mit der Zeit einen meiner Kanäle nach dem anderen und spürte sofort, wie es mir damit nicht nur gut, sondern viel besser ging.

Ängste, Sorgen, Zweifel – na klar, und zwar nicht zu knapp…

Wie werde ich nun neue Kundinnen finden? Werden mich meine Kooperationspartner völlig aus den Augen verlieren? Was, wenn ich die nächste DSGVO-Änderung verpasse und mein Business durch Abmahnungen gefährdet wird. Werde ich mich von der Welt abgeschnitten fühlen?

Diesen Zustand der Ungewissheit und Verunsicherung musste ich erst mal aushalten.

Doch ich merkte recht schnell: Mir fehlt überhaupt nichts. Ganz im Gegenteil. Meine Psyche und meine Seele konnten wieder frei und ungestört durchatmen.

Das Gefühl von getrieben sein und machen müssen verblasste. Stattdessen spürte ich wieder innere Ruhe und eine deutlich stärkere Verbindung zu mir selbst. Meine angespannten Nerven konnten sich beruhigen.

Ich war nicht mehr ständig damit beschäftigt, an diese leidige Aufgabe zu denken. Ich hatte mehr Ressourcen zur Verfügung, um mich um meine aktuelle Situation zu kümmern und mit den Herausforderungen umzugehen.

Kein Social-Media-Marketing mehr zu machen, war für mich eine gute Entscheidung.

Vieles wurde besser und intensiver. Statt zu chatten, telefonierte ich wieder häufiger. Statt viel Zeit in der aufgeblasenen, zum großen Teil unechten Social-Media-Welt zu verbringen und die Energie aufzubringen, im Außen zu leben, lebte ich wieder viel mehr in mir, mit mir und all dem, was mich beschäftigte, umtrieb und für mich entscheidend war.

Ich gewann Freiraum zurück, der es mir erlaubte, meinem Leben eine neue Richtung zu geben. Eine Richtung, die ich frei und aus mir selbst heraus wählte. Und nicht, weil ich den Drang (oder Zwang?) verspürte, irgendetwas erfüllen zu müssen, was andere nicht müde wurden, anzupreisen.

Gelungen ist mir das, weil ich mich intensiv mit mir selbst beschäftigte und mich wirklich aufmachte, neue Pfade zu suchen. Eine solche Richtungsänderung fällt nicht einfach vom Himmel und braucht auch ihre Zeit. Dass ich das ohne die Ablenkungen und das müsste und sollte aus dem Netz getan habe, eröffnete mir neue Horizonte. Hätte ich das nicht getan, würde ich vermutlich noch heute damit kämpfen, mich abzuschotten, statt meine Wünsche und Träume aufzuspüren.

Ich schlage Dir nicht vor, ebenfalls aus Deinen Social-Media-Kanälen auszusteigen – doch wenn Du es möchtest, dann tu es!

Gefällt Dir, was Du in den Netzwerken machst? Hast Du Freude daran? Bereichert es Dein Leben? Bravo, mach weiter, genieße es! 🙂

Doch wenn Du diese leise Stimme in Dir nicht weiter ignorieren möchtest, die Dir immer wieder zuflüstert „Brauch ich das wirklich? Macht es mir wirklich Spaß und habe ich dadurch mehr Energie? Oder zerrt es nicht doch eher an meinen Nerven und belastet mich?“, dann bringe Dir viel Mitgefühl entgegen und erlaube Dir, auf Deine Stimme zu hören.

Recherchiere im Netz und Du wirst viele gute Tipps bekommen, wie und was Du nach und nach ändern kannst. Sicher musst Du keinen „kalten Entzug“ machen und von heute auf morgen aufhören.

Sei mir gegrüßt!
 Von der duftenden Wiese, aus dem blätter-rauschenden Wald, mit der frischen Brise vom Meer.

Deine
FRAU BÖRD

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